Neuigkeiten: MV-Liga Männer: HSV Grimmen - Güstrower HV 26:27 (11:14)

MV-Liga Männer: HSV Grimmen - Güstrower HV 26:27 (11:14) 16.09.2019 08:41

Einwegs Emotionsfahrt am Seitenrand

HSV Grimmen verliert packende Partie gegen Landesmeister / Frauen-Pleite gegen Oberliga-Reserve

 Von Horst Schreiber und Niklas Kunkel

 

Alexander Einweg hielt keine Sekunde lang still. Der Trainer des HSV Grimmen fuchtelte und dirigierte während des hoch emotionalen Duells gegen den Güstrower HV vom Seitenrand, ließ sich auf die Bank fallen, sprang auf, ballte die Faust zum Jubel, breitete beide Arme aus und schrie die Freude nach gelungenen Abwehr- oder Angriffsaktionen in die Sporthalle Südwest hinaus oder schlug die Hände ungläubig an den Kopf, wenn diese misslangen. Bei Auswechslungen wickelte er seine Spieler am Trikot, um sie erst zurückzuhalten und im nächsten Moment förmlich auf die Platte zu schmeißen. Wenn ein HSV-Akteur am Boden lag, sprintete Einweg zum Verletzten und half ihm hoch. Der neue Grimmener Übungsleiter stand 60 Minuten lang unter Hochspannung, die sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr entlud. Einweg verkörperte das packende Spektakel auf dem Feld wie kein Zweiter. „Alex ist schon ein Heißsporn“, lachte Grimmens Routinier Roman Bernhardt. Doch der leidenschaftliche Einsatz von Einweg neben und seinen Männer auf der Platte wurde nicht belohnt. Der HSV verlor gegen den Landesmeister mit 26:27 (11:14).

Einweg brauchte nach Abpfiff die Abkühlung. „Ja, manchmal bin ich ein bisschen drüber“, gestand der Übungsleiter. „Aber so ein Spiel nimmt mich einfach mit.“

Mit diesem Elan hat Einweg seine Truppe zu drei couragierten Pflicht-Auftritten gegen Favoritenteams seit seiner Übernahme geführt. Gegen Absteiger Fortuna Neubrandenburg (25:29) reichte es im Pokal ebenso knapp nicht wie beim Liga-Auftakt vor einer Woche bei der TSG Wismar (31:34). Gegen den Vorjahressieger der MV-Liga schnupperten die Grimmener am Freitagabend lange am ersten zählbaren Erfolg. „Wir sind auf einem guten Weg. Das mit den Jungschen, das fruchtet“, meint Roman Bernhardt.

Diese „jungsche“ Grimmener Truppe hatte zu Beginn der Partie Probleme in der Offensive, stand dafür hinten dicht. Sechseinhalb Minuten hatte es gedauerte, bis Torwart Arik Tober erstmals überwunden wurde. Zuvor hatte Kevin Mainitz das Torewerfen eröffnet. Weil die Deckungen auf beiden Seiten gut arbeiteten und freie Würfe selten im Netz zappelten, sahen die rund 200 Zuschauer gerade einmal sieben Tore nach der ersten Viertelstunde (4:3). Das lag auch an den starken Torhütern Arik Tober und Oliver Mayer.

Das änderte sich fortan bis zur Pause, in der der Gast mit drei Toren vorn lag. Die zweite Hälfte entwickelte sich zu einem Krimi. Auffälligster Nebencharakter: Alexander Einweg. Der HSV arbeitete sich unter den Jubelorgien und energischen Anweisungen seines Trainers 15 Minuten lang heran und ging durch Lucas Kladek-Markau wieder in Führung – 21:20 (46.). Kurz darauf lagen die Hausherren sogar mit zwei Toren vorn. Ab da gingen immer wieder bange Blicke der HSV-Akteure nach oben auf die Anzeige. Noch zu viel Zeit für den Favoriten für eine Aufholjagd. Und so kam es, Güstrow war 38 Sekunden vor Schluss wieder in Siegerposition.

In der letzten Aktion des Spiels fasste sich Youngster Chris Köhler ein Herz, zog von Linksaußen ab und traf – das Außennetz. Schluss. Die Güstrower hüpften sofort im Kreis und besangen den Auswärtssieg, während Einweg zum am Boden liegenden Köhler eilte und Aufbauarbeit leistete. „Alex hat mich sofort aufgemuntert. Er meinte, nächstes Mal wird’s der Siegtreffer“, erzählt der 18-Jährige Köhler und zog trotz knapper Pleite ein positives Fazit: „Alles in allem war es ein gutes Spiel.“

Und auch Trainer Einweg war trotz der Niederlage positiv gestimmt: „Wenn wir so weiterspielen werden wir in dieser Saison definitiv unsere Punkte holen. Es ist noch früh in der Saison und wir dürfen jetzt nicht nervös werden.“

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